Die Weiße Rose
von Petra Wüllenweber
Theater der Jugend Wien (UA 2018)
Regie: Petra Wüllenweber
Bühne: Peter Engel
Kostüme: Regina Rösing
Musikalische Einstudierung: Stephanie Hacker
Es spielen: Lara Sienczak, Felix Strobel, Daniel Jeroma, Clemens Matzka, Elisabeth Waldburg, Uwe Achilles,
Fotos: Rita Newman
TEXTAUSZUG aus Die Weiße Rose
Hans
Was wir hier machen … Ist es der richtige Weg?
Sophie
Du zweifelst?
Hans
Manchmal schon. Du nicht?
Sophie
Doch, aber wir haben uns dafür entschieden.
Hans
Hat sich denn was geändert durch die Flugblätter? Nichts!
Sophie
Unsere Aktionen sind eine Gefahr für den Staat. Sonst wäre nicht die Gestapo hinter uns her.
Hans
Und wenn sie uns kriegen?
Sophie
Sollten wir nicht heimlich verschwinden. Falls sie uns verhaften, dann so, dass jeder es mitbekommt.
PRESSE
Was Petra Wüllenweber (Text und Regie) im Theater im Zentrum zeigt, ist nicht Belehrung, sondern eineinhalb Stunden bestes Theater. Sensibel, ohne Pathos rollt sie […] die Biografien der Geschwister auf. Kein dekorativer Realismus wartet auf der sparsamen Bühne […], sondern durch Licht […] markierte, ineinander greifende Erzählebenen. Hoffnungen und Befürchtungen, Mitläufer und Gegner des Regimes kommen erhellend zum Zug.
[…] An ‚Die Weiße Rose‘ stimmt vom Ton bis zum Tempo auf eindrückliche Art alles!“
(Der Standard, 13.01.18)
Die überaus gelungene Textvorlage konzentriert sich auf Verhör und Verhandlung, skizziert zugleich in knappen Rückblenden die Lebensgeschichte der Geschwister: Von anfänglicher Begeisterung, über erste Zweifel, bis hin zur tiefen Ablehnung des NS-Regimes, wird dabei deutlich, dass der Weg in den Widerstand nicht geradlinig verlief.(…)Das sechsköpfige Ensemble bespielt gekonnt den gesamten Theaterraum. Mit Fackeln, Trommeln und Gesängen wird die NS-Ästhetik beklemmend vor Augen geführt. (…) Ein packender Theaterabend. (Wiener Zeitung, 15.01.2018)
Die Regisseurin und Dramatikerin Petra Wüllenweber hat die Geschichte der berühmten Geschwister Hans und Sophie Scholl auf die Bühne gebracht und dabei ist ihr ein kleines Kunststück gelungen. Sehr klar und ohne Schnickschnack wird mit nur sechs Schauspielern die Historie einer Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg erzählt. (…) So wird das Publikum fast zu einer Art Mitspieler, einer schweigenden Mehrheit. (…)“Es lebe die Freiheit“, ruft Hans, bevor er vom Beil getötet wird. Die Inszenierung ist zu Ende, die Gedanken gehen weiter. (Falter, 24.01.2018 )